Wir melden uns zurück mit einem Corona-Podcasts-Spezial! Was bedeutet die Krise für das Medium Podcasts? Sind Podcasts überhaupt noch dasselbe? Was bedeutet die Krise für traditionelle Massenmedien? Wer sind die Stars und Sternchen der Corona-Casts? Und was die schrägsten Vögel?
Ok. Wir besprechen vielleicht nicht alles, aber unterhaltsam ist es auf jeden Fall! Schon vor allem wegen unseres spektakulären Gastes, dem renommierten Podcaster Tim Pritlove.
Die besprochenen Podcasts sind:
- Der Drosten Podcasts (aka: Corona Virus Update)
- Kekulés Podcast (aka: Kekulé Corona Kompass)
- UKW Corona Weekly
Schrägere Vögel
- Steve Bannons War Room Pandemic
- Der Corona Podcast der Bundesregierung
- No Agenda Show
Ein paar ungefilterte Gedanken zu dieser Episode, während ich sie höre: Nicht die Wissenschaftsredaktion von NDR info hat den Podcast gestartet, sie produziert ihn lediglich. Die Idee kam aus der Innovationsabteilung, deren Leiter zufällig auch NJOY vorsteht. In der Making of-Episode wirken alle überrascht vom Erfolg des Drosten-Podcasts, weil sie es tatsächlich sind. Im ÖR sind Podcasts immer noch weitgehend Neuland und in aller Regel Zweitverwertungen – da sind die Redaktionen schon immer sehr stolz, wenn die Abrufzahlen fünfstellig werden. Und natürlich gibt es eine Vorbereitung auf die Episoden, auch das wird in der Making of-Episode thematisiert: Sie sprechen die Themen vorher durch und Drosten sagt mitunter „Dazu kann ich nichts sagen“. Zur Produktion habe ich an anderer Stelle schon viel gesagt, deshalb hier noch einmal in Kürze: Die App (Luci live, heißt in der ARD MuPro) ist nicht für Podcastproduktion gemacht, sondern für Live-Einblendungen ins Programm. Die kann recht einfach auch lokal aufzeichnen, auch während der Schalte. Das Problem ist der Versand, das UI ist da nicht eben intuitiv und daran scheitern selbst gründlich eingewiesene Kollegen immer mal: Material kommt nicht an und gleichzeitig haben wir regelmäßig falsch verschicktes Rohmaterial oder ganze Beiträge aus der gesamten ARD im Eingangsspeicher des Landesfunkhauses SH. Wäre ich so stark eingebunden wie Drosten, würde ich lieber mein Institut leiten, Studien lesen und selber forschen bevor ich mich durch diesen zeitraubenden Prozess klicke. Die Alternative wäre der ARD-Goldstandard-Tanz: Tägliche Besuche in einem RBB-Studio, Aufzeichnung durch einen Techniker – klingt dann besser, kostet aber mehr Zeit. Bei dem Aufgabenspektrum wie Drosten es hat, muss die Produktion imho so minimalinvasiv wie nur irgendwie möglich sein, sonst zeigt er der Redaktion zu recht einen Vogel und macht einfach sein Tagesgeschäft weiter. Ihr habt Euch auch weidlich über die Entschuldigungen für schlechte Tonqualität ausgelassen. Das ist gewissermaßen in der DNA von Inforadios verankert. Ich wurde mal während einer Live-Schalte von einer Demo von einer Moderatorin eines Inforadios dafür kritisiert, dass im Hintergrund sehr viel Atmo sei und ob ich nicht einen ruhigeren Flecken finden könne. Wie ihr schon gesagt habt „Die kommen aus ihrer Radiodenke nicht raus“. VIELLEICHT hat das damit zu tun, dass die normalerweise mit einer gewissen Ernsthaftigkeit ausschließlich Radio machen.